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Verschwörungserzählungen sind zu einem bedeutenden Phänomen der vergangenen Jahre geworden. Wie es dazu kommen kann, dass Menschen daran glauben, ist bereits auf diesem Portal zu finden. Was aber die Motivation hinter dem Teilen von Verschwörungserzählungen im digitalen Raum beeinflusst, haben sich Christina E. Farhart, Erin B. Fitz, Joanne M. Millera und Kyle L. Saunders in ihrer Studie „By any memes necessary: Belief- and chaos-driven motives for sharing conspiracytheories on social media“ angesehen. Dabei haben sie mittels einer Umfrage unter US-Amerikanerinnen und -Amerikanern drei Motive für das Teilen von Verschwörungserzählungen untersucht. Ein erstes - wenig überraschendes - Ergebnis war dabei, dass Personen zunächst an eine Verschwörungserzählung glauben müssen, um den Wunsch zu haben, diese auch in sozialen Netzwerken zu teilen. Dabei wird das Bedürfnis unterstrichen, die eigenen Überzeugungen zu stärken und zu schützen. Zudem spielt laut der Studie die Wahrnehmung einer Person über den politischen Diskurs eine Rolle. Ist jemand der Ansicht, dass eigene Meinungen oder die Gruppe, mit deren politischer Ausrichtung man übereinstimmt, häufiger in der politischen Öffentlichkeit gewinnen, so ist die Bereitschaft zum Teilen von Verschwörungserzählungen höher. Einen spannenden Gegensatz dazu bildet die dritte Erkenntnis aus der Studie: Die Bereitschaft für das Teilen von Verschwörungserzählungen ist auch höher, wenn damit ein gesamtes politisches System herausgefordert werden soll. Das bedeutet in diesem Fall, nicht etwa politische Gegner herauszufordern, sondern andere Menschen gegen das gesamte bestehende System mobilisieren zu wollen.
Es ist also ersichtlich, dass Verschwörungsgläubige grundsätzlich dazu bereit sind, ihre Ansichten online zu teilen. Insbesondere, wenn sie sich damit in der Mehrheit fühlen, was schnell passieren kann, wenn man sich in einem Rabbit Hole verliert, in dem wie in einer Echo Kammer die eigenen Meinungen aus allen Richtungen schallen. Dass diese dann in eine größere Arena schwappen, ist oft nur eine Frage der Zeit.
In diesem Fall gilt wie immer: dagegenhalten hilft!
Hier geht’s zur ganzen Studie in englischer Sprache: By any memes necessary: Belief- and chaos-driven motives for sharing conspiracy theories on social media - Christina E. Farhart, Erin B. Fitz, Joanne M. Miller, Kyle L. Saunders, 2023 (sagepub.com)
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