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„Der Fabulant“ ist ein Informations- und Vernetzungsportal gegen Verschwörungsmythen und Desinformation von modus|zad, das auf unterhaltsame Art aktuell, faktenbasiert und überprüfbar über populäre Verschwörungsmythen informiert. Hier erfährst du nicht nur die Ursprünge und Hintergründe von Verschwörungsmythen, sondern entdeckst, wo der Funke Wahrheit ist und was als reine Fiktion abgelegt werden kann und somit keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält. Mithilfe dieses Portals kannst du zukünftig Verschwörungsmythen in deinem Umfeld durch die richtigen Fragen und nützliche Fakten entkräften und dazu beitragen, dass Menschen, die dir nahestehen, nicht weiter ins „Rabbit Hole“ hinabrutschen.
Archiv: Hier sammeln wir Verschwörungsmythen, die der Fabulant ausführlich überprüft. Er deckt Logikfehler, Widersprüche und Lücken auf und bewertet Fantasie, Wahrheitsgehalt und Gefährlichkeit der Erzählungen.
Labor: Im Labor geht es analytisch zu. Hier werden Hintergrundinformationen, Analysedaten, Screenshots, aktuelle Trends und Entwicklungen aus unserem Monitoring veröffentlicht.
Exit: Hier bekommst du Hilfe und erfährst, an wen du dich ratsuchend wenden kannst.
Ergänzt wird das Portal durch Kurzvideos, Podcasts, Design-Labs für Multiplikator:innen und Profile auf Facebook, Instagram, LinkedIn und Twitter.
Der mysteriöse weiße Hase mit dem Namen „Der Fabulant“ ist ein echter Insider – er war überall dabei und kann daher am besten Fakten und Fiktion voneinander trennen. Lange hat er sich die endlosen Fantastereien der Verschwörungsgläubigen nur angehört und heimlich darüber gekichert, doch wir konnten ihn endlich für dieses Portal gewinnen: hier räumt der älteste Hase im Rabbit Hole nun die Welt der Mythen und falschen „Fakten“ auf! Er hat sich tief in den Abgrund hineingetraut, nimmt jede Verschwörungserzählung genau unter die Lupe und deckt sämtliche Logikfehler, Widersprüche und Lücken auf. Unser Archiv ist nun jedem zugänglich, damit auch DU gute Argumente für den Diskurs mit Verschwörungsgläubigen erhältst. In einem exklusiven Interview verrät der Hase mehr über seine Entscheidung, aus dem Rabbit Hole herauszutreten.
Der englische Begriff Rabbit Hole bedeutet „Kaninchenbau“ und wird als Metapher für unendlich lange und verzweigte Tunnellabyrinthe verwendet. Der Ausdruck „down the rabbit hole“ hat seinen Ursprung in dem Kinderbuch „Alice im Wunderland“ (Lewis Carroll, 1865). In der Geschichte folgt Alice einem weißen Kaninchen immer tiefer in einen Kaninchenbau hinein, wo sie eine versteckte, wundersame Fantasiewelt entdeckt. Mittlerweile hat sich der Ausspruch als Redewendung für ein intensives, ausschweifendes Einarbeiten in Themen oder Informationen etabliert. So sprechen wir vom Rabbit-Hole-Effekt, wenn Menschen sich immer intensiver mit bestimmten Themen beschäftigen bis sie sich letztendlich völlig in diesen verlieren.
Was zuerst als echtes Interesse, Neugierde oder Wissensdurst startet, kann im Extremfall zu Abkapselung, Isolation und Radikalisierung führen. Besonders deutlich wird dieser Effekt in den sozialen Medien, wo User:innen durch den Einsatz von Algorithmen und personalisierten Content-Empfehlungen rund um die Uhr Bestätigung ihrer eigenen Ansichten erfahren können und immer länger auf den Plattformen gehalten werden. In den sich bildenden Echokammern und Filterblasen gibt es oft kaum noch Widerspruch oder gegenteilige Meinungen und Fakten. Im Gegenteil, das gute Gefühl der permanenten Bestätigung lockt User:innen immer tiefer ins Rabbit Hole hinein und sorgt für eine Abkehr von der Realität. Denn dort erwartet sie nicht selten eine Parallelwelt aus Lügen, Manipulationen, prophezeiten „Verschwörungen“ und systematischem Hass.
Um sich im Rabbit Hole der Verschwörungsmythen zurecht zu finden, ist ein echter Insider gefragt. Deshalb ist der Fabulant in Personifizierung des weißen Hasen genau der richtige für den Job. Er springt mutig in den Abgrund der Verschwörungserzählungen, erkundet jeden noch so dunklen Winkel und kann dabei schnell und wendig Fiktion von Wahrheit trennen. Die Ausgänge kennt er alle.
Es gibt keinen Ort im Rabbit Hole, den der Fabulant nicht kennt. Er hat jede Verschwörungserzählung schon gehört, überprüft und mit der Wahrheit entkräftet – denn er war überall dabei! Im Archiv dürfen wir seine Sicht auf die Geschichten sammeln. Hier findest du zu populären Verschwörungsmythen Rezensionen, die die Erzählungen treffsicher auseinandernehmen, Fehler entlarven und anhand der Kriterien des „Stiftung Fabeltest“ nach Fantasie, Wahrheitsgehalt und Gefährlichkeit bewerten. Da der Hase viel zu erzählen hat, wird das Archiv stetig erweitert und jede neue Erzählung akribisch unter die Lupe genommen.
Das Labor enthüllt Hintergrundinformationen und Insights aus unserem Monitoring. Hier findest du aktuelle Analysedaten, Screenshots aus den Tiefen des Rabbit Holes, aktuelle Trends und Entwicklungen.
Es gibt Wege aus dem Rabbit Hole heraus. Wie diese aussehen können, entdeckst du im Exit Bereich. Hier findest du viele hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten, wie:
Ja. Eine Verschwörung ist die geheime Zusammenarbeit einer Gruppe Menschen, die ihre Macht sichern oder ein bestimmtes Ziel erreichen wollen, auch dann, wenn andere hierdurch Nachteile erfahren. Verschwörungserzählungen oder -mythen hingegen sind Geschichten, die Verschwörungen nur unterstellen, ohne hierfür Beweise zu haben.
Die Begriffe werden häufig synonym verwendet. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede:
Verschwörungserzählungen oder -mythen sind Vermutungen, die eine vermeintliche Verschwörung wittern. Es werden Zusammenhänge geschafft, wo es meistens gar keine gibt. Viele Verschwörungsmythen gibt es schon seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Sie unterstellen zumeist einflussreichen Menschen oder fiktiven Wesen, dass sie sich im Hintergrund zu einer dunklen Macht zusammengeschlossen haben, um uns allen zu schaden, die Weltherrschaft zu übernehmen oder uns zu vernichten. Diese angenommene dunkle Macht wird verantwortlich gemacht für real existierende Missstände, Bedrohungen, Katastrophen oder auch Krankheiten.
Der weit verbreitete Begriff Verschwörungstheorie vermittelt den Eindruck, dass eine Geschichte ein ernstzunehmendes wissenschaftliches Fundament hat. Da das jedoch nicht der Fall ist, sollten lieber die Begriffe Verschwörungserzählung oder -mythos verwenden werden.
Die Verschwörungsideologie ist eine aus zahlreichen Verschwörungsmythen zusammengesetzte Weltanschauung. Es gibt nicht die eine Ideologie, sondern viele verschiedene, wie zum Beispiel die Reichsbürger-Ideologie, die Q-Anon-Ideologie oder die NWO-Ideologie.
Verschwörungsmythen sind gesellschaftlich weit verbreitet. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens mal mehr oder weniger einem Verschwörungsmythos oder urbanen Legenden auf den Leim zu gehen, ist hoch. So zeigte die Mitte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung 2020/2021, dass 22,9% der Befragten der Meinung seien, es gäbe geheime Organisationen, die Einfluss auf politische Entscheidungen hätten. Ebenfalls gab knapp ein Drittel aller Befragten an, dass sie sich mehr auf eigene Gefühle verlasse, als der Wissenschaft zu vertrauen. Theoretisch könnten demnach alle Menschen der Attraktivität von Verschwörungsmythen verfallen.
Es gibt aber ein paar Merkmale, die Menschen zugänglicher für Verschwörungsmythen machen. Je weniger sich Menschen zum Beispiel innerhalb einer Gesellschaft verankert und dazugehörig fühlen, umso eher erleben sie ein Gefühl von Machtlosigkeit und Kontrollverlust. Um dem zu begegnen wird mitunter auf Verschwörungsmythen zurückgegriffen. Denn nicht selten liefern diese Mythen Schuldige und Verantwortliche für komplexe Situationen und geben ein Gefühl der Macht zurück, indem sie „aufdecken“, was vermeintlich vor sich geht. Verschwörungsgläubige sind häufig davon überzeugt, etwas durchschaut zu haben und ein besonders exklusives Wissen zu besitzen. Innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft fühlen sie sich zugehörig und anerkannt.
Menschen, die an Verschwörungsmythen glauben, sind der Überzeugung, dass sie Geschehnisse kritisch hinterfragen und sich mit der Welt und gesellschaftlichen Ereignissen und Zuständen auseinandersetzen. Der Glaube an Verschwörungserzählungen gibt ihnen ein Gefühl der Kontrolle über Dinge oder Situationen, denen sie sich mehr oder weniger hilflos ausgesetzt sehen. Aber nicht nur. Die Überzeugung über ein exklusives Insiderwissen zu verfügen, gibt auch ein Gefühl von Individualität und steigert den Selbstwert. Zur Selbstbestätigung wird das gewonnene „Wissen“ nicht selten vehement und lautstark im eigenen Umfeld verbreitet.
Der Verschwörungsglaube befriedigt auch soziale Bedürfnisse. Denn Menschen neigen dazu, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben, legen viel Wert auf das, was (vermeintliche) Freund:innen sagen und glauben Informationen vor allem dann, wenn sie ihr bisheriges Wissen bestätigen. So vermittelt der gemeinsame Glaube an Verschwörungsmythen ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft wird man nicht verstoßen, alle bestätigen sich gegenseitig und setzen sich gemeinsam gegen einen „Feind“ zu Wehr. Das schweißt zusammen und macht immun gegen andere Meinungen und Informationen. Nicht selten verschließen sich Menschen so zunehmend in einer Echokammer, also einem Umfeld, das sie immer weiter in ihrer eigenen Wahrnehmung bestätigt.
Verschwörungsmythen faszinieren, liefern Erklärungen, machen neugierig, bieten Abwechslung und vermeintlich andere Sichtweisen, was nicht immer gleich eine Gefahr darstellt. Wenn Menschen sich aber stetig tiefer im Rabbit Hole „alternativer” Erklärungen verlaufen und die Nähe zur Wissenschaft verlieren, besteht das Risiko, dass sie den Bezug zur Realität verlieren und zunehmend von falschen Informationen manipuliert werden. Der Glaube an Verschwörungsmythen ist also nicht per se gefährlich, aber er kann es werden und zu immer radikaleren Ansichten und Gewalt führen. Vor allem dann, wenn neben der Aufwertung des Selbst oder der eigenen Gruppe andere Personen oder Gruppen entmenschlicht und abgewertet werden.
Jein. Manche Verschwörungsmythen wirken wirklich lustig und relativ harmlos. Dennoch bleibt einem schnell das Lachen im Halse stecken, wenn man sie genauer betrachtet. Denn auch die vermeintlich „lustigen“ Erzählungen sind nicht selten gespickt mit antisemitischen Symbolen und Begriffen, sollen politische Systeme destabilisieren und Menschen diskriminieren.
Das Problematische an Verschwörungsmythen ist, dass diese so aufgebaut sind, dass ihnen Fakten nichts anhaben können. Diese Faktenresistenz überträgt sich früher oder später auf die Menschen, die an die Verschwörungserzählungen glauben. Darum ist es so schwer, gegen Verschwörungsmythen anzukommen und mit Verschwörungsgläubigen zu diskutieren. Beweise, wissenschaftliche Belege und überprüfbare Fakten, die die Mythen entlarven, werden abgetan, übergangen oder als Teil der Verschwörung gesehen. Nicht selten wird abwehrend behauptet, dass wissenschaftliche Belege gemeinsam von Forschung, Medien und „denen da oben“ in böser Absicht entwickelt wurden, um bewusst zu täuschen und die Verschwörung zu verschleiern. Dadurch verwandeln sie Gegenargumente in Beweise für die eigenen Überzeugungen: offizielle Angaben und wissenschaftliche Erkenntnisse werden als unwahr abgetan, weil sie von offiziellen Stellen und den öffentlich-rechtlichen Medien verbreitet werden. Das heißt, kein Argument, welches auf seriösen Quellen basiert oder durch diese verbreitet wird, kann dem Verschwörungsglauben etwas anhaben. Im Gegenteil, es „beweist“ die eigenen Überzeugungen nur. Offizielle Informationen werden nur noch dann herangezogen, wenn sie das eigene Weltbild bestätigen.
Profit wird auf verschiedene Art mit der Verbreitung von Verschwörungsmythen erzielt, zum Beispiel durch finanzielle Gewinne (durch Schenkungen, Merchandiseverkauf, Spenden…) oder einem Zugewinn an (politischem) Einfluss. Darum werden sie auch von Gruppen und Personen mit unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Interessen verbreitet. Vor allem Akteure aus dem rechten und esoterischen Spektrum befeuern und verbreiten Verschwörungsmythen, denn sie profitieren von der Angst, die diese erzeugen, am stärksten.
Es gibt viele zum Teil sehr unterschiedliche Verschwörungsmythen. In Struktur und Aufbau sind sie sich jedoch meist sehr ähnlich:
Viele Verschwörungserzählungen enthalten mehr oder weniger deutliche Widersprüche oder Logikfehler, die von Verschwörungsgläubigen nicht erkannt, einfach ausgeblendet oder unhinterfragt akzeptiert werden.
Ganz egal, ob Berichte der öffentlich-rechtlichen Medien oder verifizierte Fakten aus der Wissenschaft – offizielle Darstellungen werden generell immer angezweifelt, wobei meistens eine Zusammenarbeit mit und für feindliche Mächte unterstellt wird.
Verschwörungsmythen geben vor, dass nichts – egal, ob gesellschaftliche, ökologische oder ökonomische Ereignisse – zufällig passiert oder so ist, wie es uns „vorgespielt“ wird. Alles muss in übler Absicht geplant und gezielt in eine bestimmte Richtung gelenkt worden sein.
Anhänger von Verschwörungsmythen lassen sich niemals von ihrem Glauben abbringen. Wenn sie doch Abstand von einzelnen Mythen nehmen, so bleiben sie meist der Überzeugung, dass geheime Mächte am Werk sind, globale Pläne geschmiedet werden und offizielle Darstellungen nur der Täuschung dienen.
Verschwörungsgläubige inszenieren sich als Opfer des Systems, die gezielt bekämpft, herabgewürdigt und degradiert werden, um sie zum Schwiegen zu bringen. Kritik wird als Bestätigung empfunden, das Richtige zu tun, oder der Wahrheit auf der Spur zu sein. Das lässt sie in ihrem Selbstbild zu heldenhaften und mutigen Kämpfenden gegen ein feindliches System werden.
Beweise, die den Verschwörungsmythos widerlegen, werden als Belege für die Echtheit des Mythos aufgeführt. Je mehr belegbare Fakten und wissenschaftliche Hinweise es gegen den Verschwörungsmythos gibt, desto offensichtlicher erscheint es, dass etwas dran sein muss.
Dinge oder Ereignisse, die nichts miteinander zu tun haben, werden in einen Zusammenhang gebracht. Zufälle gibt es nicht – alles erscheint miteinander verwoben zu sein und in Verbindung zu stehen.
Geschichtsrevisionismus (manchmal auch nur „Revisionismus“) ist der Versuch, historische Ereignisse so umzudeuten, dass sie der allgemein anerkannten Geschichtswissenschaft widersprechen. Anhänger:innen von Verschwörungserzählungen und -ideologien nutzen geschichtsrevisionistische Aussagen, um Ihre Narrative zu unterstützen.
Nicht alle, aber ein Großteil der Verschwörungsmythen enthält (zum Teil uralte) antisemitische Vorurteile, die sich auf ganz unterschiedliche Art zeigen. Antisemitismus kann einerseits offen geäußert werden, indem jüdische Menschen explizit als Verschwörer:innen bezeichnet werden. Andererseits kann er sich hinter vagen Andeutungen verstecken, indem beispielsweise auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ verwiesen wird, bestimmte Begriffe oder Metaphern, wie „Finanzelite“, „Marionetten“ oder „Freimaurer“ verwendet oder antisemitische Narrative wie Gier oder Machtstreben aufgegriffen werden. Mehr Informationen zu diesem Thema in unserem Glossar: Das Einmaleins des Antisemitismus.
Aber egal, ob explizit oder versteckt, auch wenn nicht jeder Verschwörungsmythos offen antisemitisch ist, ist es vom Glauben an Verschwörungsmythen bis zu einem antisemitischen Welterklärungsmodell oft nur ein kleiner Schritt.
Seit Jahren werden Anschläge von Männern verübt, die sich in einem unfreiwilligen Zölibat wähnen. Sie sind Teil der Incel-Szene, in der Frauenhass und Antifeminismus kultiviert werden, und wo Attentäter zu Heiligen stilisiert werden. Während Incels in den USA und Kanada inzwischen genauer in den Blick genommen werden, erhalten sie in Deutschland meist nur dann Aufmerksamkeit, wenn sie mit rechtsextremer Ideologie angereicherte Anschläge begehen. Dann geht es um die Verbindungen von Rechtsextremismus und Frauenhass.
Mehr Infos zu Incels: