Der Fabulant

Laborbericht: Das Rabbit Hole im Mai 2024

26. Juni 2024 - Laborbericht

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Im Mai 2024 wurde es schon ziemlich heiß im Rabbit Hole. Es wurden ein paar Dauerbrenner neu auf- und der Sommerhit der rechtsextremen Bubble festgelegt. Im Laborbericht schauen wir uns deshalb lieber mal genauer an, was es mit angeblichen Plänen zur Bargeldabschaffung, Polarlichtern durch HAARP und dem sogenannten „Sylt-Video“ auf sich hat.

Im Laborbericht haben wir über 1.700 Telegram-Kanäle zu Themen wie Esoterik, Querdenken und extreme Rechte beobachtet sowie quantitativ und qualitativ ausgewertet. Die aktuelle Datengrundlage bietet Einblicke für den Zeitraum Januar 2020 bis Mai 2024. Im Mai 2024 wurden Nachrichten aus 1.351 Kanälen analysiert und etwa 520.800 Nachrichten ausgewertet.

Das Thema der angeblichen Bargeldabschaffung hat in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt, besonders in konspirationistischen und rechtspopulistischen Kreisen. Im Mai 2024 wurde die Debatte erneut durch einen EU-Beschluss zur Obergrenze für Barzahlungen und die Entscheidung einer australischen Bank, ihre Bargelddienste einzustellen, angeheizt. Der Bericht zeigt auf, wie diese Ereignisse als Anlass genutzt wurden, um Ängste vor einem Überwachungsstaat und dem Verlust von Vermögen zu schüren. In den untersuchten Kanälen wurden diverse Narrative verbreitet, die von einer totalen staatlichen Kontrolle über persönliche Finanzen bis hin zu antisemitischen Verschwörungstheorien reichten.

Ein außergewöhnliches Naturphänomen, die Polarlichter über Europa, bot ebenfalls Anlass zu zahlreichen Spekulationen und gezielter Desinformation. Innerhalb der untersuchten Kanäle wurden insbesondere esoterische und verschwörungsideologische Deutungen des Phänomens diskutiert. Manche Beiträge reicherten die aktuelle Berichterstattung zum Thema mit Vermutungen über das HAARP-Projekt, einer in der verschwörungsgläubigen Szene beliebten Erzählung über geheime Wettermanipulationen, an. Der Bericht beleuchtet, wie diese Narrative in den sozialen Medien verbreitet wurden und welche Motive hinter den verschiedenen Narrativen stehen.

Ein weiteres zentrales Thema war das „Sylt-Video“, das eine Gruppe feiernder Menschen zeigt, die rassistische Parolen singen. Zum Thema wurden besonders viele Nachrichten auf Telegram geteilt. Der Bericht untersucht, wie das Video in rechten und rechtsextremen Kanälen verbreitet und kommentiert wurde, und wie versucht wurde, das Verhalten der Personen zu relativieren oder gar zu rechtfertigen. Zudem wird analysiert, wie solche Ereignisse genutzt werden, um rassistische Motive und Verschwörungserzählungen weiter zu verbreiten.

Mehr zu den genannten Themen und ein Vergleich der Nachrichtenzahl ist im Laborbericht zu finden.

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